Ich wage zu behaupten, dass jedes menschliche Wesen irgendwann mehr oder weniger Mühe mit dem eigenen Körper hat oder hatte. Wenn es jedoch um Sex geht, stelle ich fest, dass sich hier in erster Linie die Frauen sehr oft unwohl mit ihrem Körper oder bestimmten Körperstellen fühlen, sich Gedanken machen, ob etwas “wabbelt”, die Schamlippen nicht zu gross sind, die Cellulite nicht auffällt oder der Bauch flach genug ist etc. Ich könnte da jetzt noch lange weiter aufzählen. Fakt ist, dass viele von uns Frauen sich (immer noch!) einem durch Medien propagierten Schönheitsideal unterwerfen und sich deshalb gerade beim Sex – dem auf Körperebene Intimsten, dem Verbindendsten zwischen zwei Menschen – dermassen aus der Mitte, aus der Urweiblichkeit schleudern lassen, dass sie, anstatt sich sinnlich und lustvoll ihrem Körpertempel hinzugeben, irgendwann, irgendwo zwischen ungebleachtem Anus und Stillbrüsten stecken bleiben. Wtf?! Wir leben nicht im Porno und auch nicht im 14. Jahrhundert!
Es wird Zeit, dass wir Frauen erwachen und begreifen, dass wir Schöpferinnen sind! Wir sind Mütter allesamt, ob mit oder ohne Kinder! Wir sind die Qualität des Nährens, des Empfangens, des Heilens, des Haltens von Räumen und Herzen und des Webens von Netzen der Verbundenheit und der Liebe!
Wir sind göttliche Wesen! Wir tragen den Schatz der heiligen und heilenden Sexualität in uns! Wir sind Priesterinnen der universellen Liebe und unsere Körper sind die Tempel. Die Yoni (Vulva – Sanskrit wörtl. für Ursprung, Quelle) wird und wurde seit vielen, tausend Jahren in verschiedenen Kulturen als Tor zur Ursprungsquelle verehrt.
Erst Kirche und Patriarchat haben angefangen die Frau nicht nur gesellschaftlich gesehen, sondern vor allem auf die weiblichen Geschlechtsteile bezogen, aus Angst vor ihrer Macht, ganz bewusst zu stigmatisieren. Der Frau wurde das Lustempfinden abgerkannt, die Monatsblutung dem Teufel zugesprochen und die Yoni systematisch und im wahrsten Sinn des Wortes klein gemacht. Es wurden weder Verleugnung noch Verdrehung biologischer Tatsachen (z.B. Existenz, bzw. Grösse und Relevanz der Klitoris, der Hymen Mythos etc.) gescheut, um die weibliche Macht zu beherrschen, um herrschaft zu erhalten. Bis heute wird an Schulen und sogar Universitäten noch mit Biologiebüchern gelehrt, in denen die Vulva absolut mangelhaft dargestellt wird!
Dies hat tiefe Spuren und unendlich viel Schmerz im kollektiven, weiblichen Feld hinterlassen und es wird weiterhin genährt… Dieses Feld gilt es zu heilen! Die Zeit der Unterdrückung und der Scham ist vorbei, wenn wir es nicht länger zulassen! Es sind nicht die Männer, die dieses Feld heilen müssen, sondern wir Frauen!
Schaut euch eure Körper an! Nehmt einen Spiegel und schaut euch eure wundervolle Yoni an! Lernt euch kennen, erforscht, was euch Lust bereitet, redet über eure Bedürfnisse, liebt euren Körper und ehrt euch als den Tempel, der ihr seid! Es geht nicht darum, ob euch ein anderer Mensch schön findet beim Sex und auch sonst. Es geht darum, dass jetzt die Zeit ist, um wieder in unsere Kraft zu kommen! Egal wie du sexuell orientiert bist, egal ob alt oder jung, egal aus welchem Umfeld du kommst,
erwache in deine Weiblichkeit!
Sie ist deine / unsere grösste und wichtigste Kraft auf Erden! Lass dich frei! (Er/Sie-)löse dich von all den alten Bildern einer braven, angepassten, dem Mann dienenden, minderwertigen Frau voller Beschränkungen, Gefängnissen und Projektionen! Du lebst jetzt! Und im Jetzt gibt es immer noch so viele Dinge, die wir Frauen ändern müssen! Wir werden nach wie vor benachteiligt, falsch dargestellt, beschnitten, missbraucht und sogar getötet, nur weil wir Frauen sind!
Es reicht!!
Steh auf, Frau und zeige dich in deiner wahren Grösse! Leuchte! Überflute die Erde mit deiner Liebe – Mutter Gaia macht es uns vor! Die Ahninnen machten es vor! Wir wissen um unsere Schöpfungskraft!
Erinnere dich!
Indem wir uns mit unseren Ahninnen verbinden, uns befreien von all dem Schmerz, indem wir ihn zu- und loslassen, uns wirklich anschauen bis tief in unser Innerstes, unseren Körpertempel lieben und ehren und unsere Söhne und Töchter Bewusstheit lehren, bringen wir Licht ins Dunkel und Liebe in den Schmerz.
Es ist Zeit, zu erwachen.
Es ist Zeit, uns zu verbinden und ein neues, kollektives, weibliches Feld zu
erschaffen und die Welt neu zu gebären.
Wir sind Frauen!
Aho!
Maria
Hier noch ein paar Empfehlungen… 🙂
https://www.3sat.de/gesellschaft/politik-und-gesellschaft/viva-la-vulva-106.html
«Welcher Körper wabbelt denn nicht, wenn man sich heftig bewegt?»
Bücher:
Liv Strömqvist „Der Ursprung der Welt“
Miranda Gray „Erweckung der weiblichen Energie“
Josianne Hosner „Back to the roots“
Nives Gobo „Mondschön“
Ich freu mich über weitere Empfehlungen! Wenn ihr welche habt, dann rein in den Kommentar!
Namasté
